Obsoleszenz

Einführung

Die technologische Entwicklung elektronischer Geräte führte in den letzten Jahren zu einem rasanten Anstieg der Menge an Elektroschrott, der weitgehend unsachgemäß entsorgt wird und zu massiven Schäden in der Umwelt und beim Menschen führt. Die enorme Zunahme dieser Müllberge beruht u.a. auf dem Phänomen der Obsoleszenz. Einerseits führt die geplante oder billigend in Kauf genommene Obsoleszenz zu einem schnelleren Verschleiß wichtiger Bauteile und damit zu einer vermeidbaren Nutzungsdauerverkürzung. Andererseits sorgt die immer kürzere Abfolge von Innovationen für einen steigenden Anteil der funktionellen Obsoleszenz, weil die Kompatibilität älterer und neuer Geräte und Funktionen nicht mehr gegeben ist. Neben diesen von der Seite der Produzenten verursachten Formen nicht nachhaltiger Entwicklung tragen aber auch die Konsumenten entscheidend zu einer Verschärfung des Problems bei, indem vollständig funktionsfähige technische Artefakte entsorgt werden. Das Phänomen der Obsoleszenz ist zwar schon viele Jahrzehnte alt, erfährt jedoch in letzter Zeit immer mehr Aufmerksamkeit. Insbesondere der Verdacht, dass geplante Obsoleszenz im Spiel ist, wenn Geräte kurz nach Ablauf der Garantie kaputtgehen, ist häufig Gegenstand der Diskussion sowie wissenschaftlicher Untersuchungen. Auch der Einsatz minderwertiger Materialien führt zu einer geringeren Haltbarkeit von Geräten. Aber nicht nur die Wirtschaft, sondern auch die Verbraucher tragen zur Obsoleszenz von Produkten bei, indem sie Geräte entsorgen, die einwandfrei funktionieren, weil etwa eine neue Generation auf dem Markt oder das Produkt unmodern geworden ist.