Repair Café

Einführung

Eine der Nachhaltigkeit verpflichtete Wirtschaft wirft die Frage nach genügsameren, dafür aber umso kreativeren Formen der Versorgung auf. Reparieren ist die zugleich radikalste und fröhlichste Politik gegen die Abhängigkeit vom industriellen Komplex. Repair-Cafés sind Orte der Hilfe zur Selbsthilfe, wo Ehrenamtliche gemeinsam mit Interessierten Dinge reparieren, fast vergessene Skills weitergeben, neue Ideen entwickelt und sich vernetzt wird. Ziel ist es nicht nur, mit einem wieder funktionsfähigen Gerät nach Hause zu gehen, sondern dabei zu lernen, wie es repariert werden kann. Längst haben viele erkannt, dass jede Reparatur – ganz gleich ob eigenhändig oder mit Hilfe eines Reparatur-Netzwerkes ausgeführt – nicht nur Geld und Ressourcen spart, sondern ein Zeichen für Souveränität ist. Mit Repair-Cafés, die seit 2009 einen Boom erleben – es gibt inzwischen ca. 1140 Repair-Cafés in 29 Ländern – wird ein Zeichen gegen Obsoleszenz und für eine Nutzungsdauerverlängerung gesetzt. Denn jedes Gerät und jede Hose, die repariert werden, müssen nicht neu produziert werden. Das spart Ressourcen, Energie für die Verarbeitung und für den Transport sowie die Entsorgung. Gewonnen wird der Stolz über einen verantwortungsvollen Umgang mit der Natur, Kenntnisse über handwerkliche und/oder technische Reparaturen und der Einblick in eine Gemeinschaft, die Spaß daran hat, Dinge selber in die Hand zu nehmen und zu reparieren. Mit diesem Baustein soll das Interesse an Initiativen geweckt werden, die sich dieser Form nachhaltigen Engagements widmen.